Auch von Schnitzern und im Möbelbau wird „unser“ Zirbenholz gerne verwendet. Verwendung finden auch die Zirbenzapfen zum Beispiel für den weit über unsere Region bekannten „Zirbengeist (-schnaps)“, die Zirbenkugeln oder das Zirbenöl.
Auf seiner Wanderung durch unser Zirbenland findet man aber neben der Zirbe auch Fichten und Lärchen, die für die Herstellung des „Bänderzaunes“ von Bedeutung sind. Als eigentliches Nebenproduktes der Durchforstung und Schlägerung finden die Hecken und Lärchenäste Verwendung in diesem regionaltypischen Holzzaun. Wie der Name schon sagt, wird für diesen Zaun ausschließlich Holz benutzt, es wird kein Nagel und kein Draht zu finden sein.
Schon unsere Großväter, die ja keine Möglichkeit hatten, mit Stachel- oder Maschendrahtzäunen ihr Vieh auf der Weide zu halten, schwitzten bei der Herstellung dieses Zaunes. Denn die Errichtung dieses Zaunes unterliegt einem Zeitschema und erfordert viel handwerkliches Geschick. Jeder Bänderzaun besteht grundsätzlich aus drei Teilen:
Im Winter werden im Zuge der Durchforstung des Waldes die „Hecken“ gefällt. Das sind kleinere Fichtenbäume, ca. 10 cm Durchmesser im Zopf, die 4m lang abgeschnitten, 3x gestreift und anschließend zur Abtrocknung gestapelt werden.
Aus den Ästen der großen Lärchenbäume werden die „Stecken“ hergestellt. Die leicht gekrümmten Äste werden ca. 1,80 m lang abgeschnitten, ebenfalls 3x gestreift und anschließend zugespitzt.
Die „Bänder“, die diesem Zaun die Festigkeit geben, bestehen aus Fichtenästen, die frisch von den Bäumen gesägt, vom Reisig gereinigt und anschließend im Feuer erhitzt werden, damit sie biegsam werden.
Eine alte Regel sagt über die Trockenheit des Holzes:„Beim echten Bänderzaun sind die Hecken ein Jahr, die Stecken ein Monat und die Bänder einen Tag alt.“
Das Feuer ist ein wichtiger Bestandteil bei der Errichtung des Zaunes, denn der „Bänderbarrer“ muss den ganzen Tag über am Feuer stehen und die Bänder heizen, da jedes Band zum richtigen Zeitpunkt verarbeitet werden muss. Die Hitze bewirkt, dass das Harz im Fichtenast flüssig wird, denn nur so lässt sich der Fichtenast um die Stecken drehen und gibt nach dem Abkühlen dem Zaun die Festigkeit.
Am Beginn um am Ende jedes Bänderzaunes ist die sog. „Schroat“, die aufgedreht werden muss, damit die Bänderhöhe (ca. 60-90cm) und die Zaunhöhe (ca. 1,10 m – 1,30m) erreicht werden.
Der Abstand der Stecken ist von der Stärke des Holzes und der Geländeneigung abhängig. Zum Schluß wird der Zaun noch gleichgeschnitten und der „echte steirische Bänderzaun“ ist fertig.
Der Bänderzaun hat in unserer Region große Beliebtheit bei der Einzäunung von Grundstücken, Gartenanlagen und Almhütten, da er ein echtes Naturprodukt ist. Ein großer Vorteil ist auch seine Beständigkeit, da er bis zu 20 Jahre hält, ohne dass er jemals gestrichen oder bearbeitet werden muss.
Gerne errichten wir auch in anderen Regionen Bänderzäune.